Petra Roquette - Skulpturen, Objekte, Zeichnungen
Unerschöpflicher Ideenschatz für meine Arbeiten sind Baumstämme. Jahrzehntelang gewachsen, durch Bodenbeschaffenheit, Umwelteinflüsse, Wind und Wetter geformt, begegnen mir diese, oft schon skurril, mit fast menschlich anmutender Physiognomie.
Zu Beginn lasse ich den Baum, seine Struktur, seine Geschichte und seine innere Ausdruckskraft auf mich wirken. Spontan und ohne lange Vorausplanung beginne ich dann am ganzen Stamm, oder an bereits verwitterten Fragmenten – mal feinfühlig und im Detail mit Klüpfel und Eisen, mal impulsiv und großzügiger mit der Kettensäge.
Mein Ziel: Ein Arbeiten mit dem Holz und nicht dagegen.
Naturgegebene Farb- und Wachstumsstrukturen, Risse und Astlöcher offenbaren mir die dem einzelnen Baum innenliegende, durch die Natur schon vorgegebene, Form und Bewegung. Sie gilt es zu finden, herauszuarbeiten und zu betonen.
Manche von Wind und Wetter geprägten, verkrümmten Balken erzählen bereits so viel, dass sie in ihrer Form kaum noch bearbeitet werden brauchen. Sie erhalten durch Kopf und Fuß ihre Vervollständigung zur eigenständigen Figur. Die organische, fast menschlich anmutende Bewegung des Holzes in Kombination mit dem modellierten, und in Beton gegossenen, markanten Kopf und Fuß, bringen einen spannenden Kontrast zwischen zwei ganz unterschiedlichen Materialien hervor. Der kalte, harte, künstliche Stein und das warme, weiche, natürliche Holz gehen eine spannungsreiche, sowie harmonische Verbindung ein, die für mich ihren ganz besonderen Reiz hat: Bodenständig, geerdet, in sich ruhend und lebendig zugleich.